Sanfte Unterstützung für Potenz und Ausdauer

Potenzprobleme bei Männern sind häufiger als gemeinhin bekannt. Kommt es nicht nur vorübergehend zu z.B. stressbedingten Problemen beim Intimverkehr, nimmt die Belastung für die Partnerschaft zu. Es gibt verschiedene Arten von Potenzproblemen, die meist behandlungsbedürftig sind. Wenden Sie sich bitte an einen Arzt, Apotheker oder Sexualtherapeuten, wenn Sie bei sich Potenzprobleme feststellen. Selbstverständlich unterliegen diese Personen der Schweigepflicht, so dass Sie sicher sein können, dass Ihr Gespräch diskret und vertraulich behandelt wird. Auch Selbsthilfegruppen sind eine gute erste Anlaufstelle. Beim Austausch mit anderen Betroffenen werden Hemmungen und Vorurteile abgebaut, und damit erfolgt für Sie der erste Schritt hin zu einem erfüllteren Intimverkehr. Ansprechpartner finden Sie z.B. unter www.impotenz-selbsthilfe.de.

 

Das richtige Kondom

 

Schon mit der Auswahl des richtigen Kondoms können Sie etwas gegen den vorzeitigen Samenerguss tun. Oft haben diese Kondome schon im Namen Bezeichnungen wie "Long Love", "Longtime Lover", "Delay", "Retard", "Länger Lieben" oder "Potenzkondom". Die bekanntesten aktverlängernden Kondome sind die Kondome, die auf der Innenseite des Kondom (an der Eichel) eine benzokain- oder lidokainhaltige Beschichtung haben. Benzokain, bzw. Lidokain ist ein lokales Anästhatikum (d.h. es wirkt betäubend).

Auch Kondome mit einer kühlenden Beschichtung (z.B. mit Menthol) haben einen verzögernden Effekt, der etwas sanfter ist als Benzokain. Auch Frauen empfinden kühle Kondome als aufregend und angenehm. Für den Analverkehr sollten Sie jedoch nicht benutzt werden.

Für Männer mit empfindlicher Haut sind die oben genannten Kondome nicht zu empfehlen, da sie Hautreizungen verursachen können.

Es gibt jedoch Alternativen: Neigen Sie zum vorzeitigen Höhepunkt, sollten Sie auf ultradünne oder besonders gefühlsechte Kondome verzichten. Optimal sind etwas dickere Kondome. Wenn Sie diese nicht mögen, weil Sie Ihren Partner/Ihre Partnerin stärker spüren möchten, können Sie ein Kondom mit spezieller Form verwenden. Konturierte Kondome sind vor der Eichel stark verengt. Durch den Druck vor der Eichel sind sie erektionsfördernd und verzögern den Orgasmus.

Kondome mit integriertem Penisring wirken ähnlich. Durch den Ring am Penisschaft wird ein leichter Blutstau verursacht, der eine kräftige und lang anhaltende Erektion verursacht.

Und als Latexallergiker? Verwenden Sie Ihre gewohnten latexfreien Kondome, zusammen mit einem lokal anwendbaren Gleitgel oder Spray - oder einem Penisring.

 

Mehr Informationen über den vorzeitigen Samenerguss (Ejaculatio Praecox)

 

Bitte beachten Sie, dass wir hier nur allgemeine Informationen anbieten. Wenden Sie sich bitte für eine umfassende Untersuchung und eine Diagnose an Ihren Arzt!

Der vorzeitige Samenerguss ist eines der häufigsten sexuellen Funktionsstörungen bei Männern (25 - 40%).

Meist wird der vorzeitige Samenerguss durch eine Abweichung vom durchschnittlichen IELT (intravaginal ejaculatory latency time) definiert, d.h. es wird die Zeit vom Einführen des Penis in die Vagina bis zur Ejakulation gemessen. Nach einer niederländischen Studie beträgt dieser Mittelwert 5,4 Minuten - bei älteren Männern etwas weniger, bei jüngeren etwas mehr (die komplette Studie auf Englisch finden Sie unter www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16422843). Für die Einordnung als Krankheit muss der IELT regelmäßig unter 2 Minuten liegen. Doch die Definition gestaltet sich schwierig, da nicht nur die tatsächliche Dauer bis zum Höhepunkt, sondern auch der (subjektive) Leidensdruck beider Partner berücksichtigt werden muss. Auch die Kontrollierbarkeit des Samenergusses spielt eine Rolle. In der Praxis werden auch diese beiden Faktoren für Definition und Diagnose mit einbezogen.

Unterschieden wird auch zwischen einer lebenslangen (primären) oder erworbenen (sekundären) Ejaculatio Praecox. Letztere tritt häufig in Verbindung mit körperlichen Erkrankungen (Schildrüsenüberfunktion, Prostatitis uvm.), oder anderen Potenzproblemen auf. Manchmal sind die Ursachen auch im psychischen Bereich zu finden. Die körperlichen Ursachen sollten jedoch in jedem Fall von einem Arzt abgeklärt werden!

Die lebenslange Ejaculatio Praecox kann nicht nur, wie oft angenommen, durch psychische Probleme verursacht werden. Auch Fehlfunktionen bei neurobiologischen Vorgängen kommen als Ursache in Frage.

Zu beachten ist auch, dass ein vorzeitiger Samenerguss ganz natürlich sein kann - zum Beispiel während der ersten sexuellen Erfahrungen oder nach längerer Abstinenz.

 

Hilfe und Behandlung

 

Hier finden Sie eine Checkliste zum Thema: www.sexmedpedia.com/vorzeitiger-samenerguss.

Liegen körperliche Ursachen vor, ist es selbstverständlich das Wichtigste, erst diese zu behandeln! Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Arzt oder Therapeuten beraten.

Der vorzeitige Samenerguss wird meist durch Verhaltenstherapie behandelt. Neben der Paartherapie gibt es auch verschiedene Übungen, die dem Mann helfen sollen, den Orgasmus herauszuzögern. Die medikamentöse Therapie mit oral verabreichbaren Medikamenten ist das letzte Mittel. Es gibt leider kein Medikament, das speziell für die Therapie der Ejaculatio Praecox zugelassen ist. Praktisch werden jedoch bestimmte Medikamente empfohlen, die eine Verlängerung der IELT als "erwünschte Nebenwirkung" aufweisen. Bitte lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt beraten! Lokal angewendet werden betäubende Wirkstoffe, wie Lidokain, die z.B. in Cremes zu finden sind, die Sie in jeder Apotheke kaufen können. Dort werden Sie auch umfassend und persönlich beraten.

Etwas schonender sind verzögernde, zumeist benzokainfreie Gleitgele oder Sprays mit Delay-Effekt. Auszüge aus Eichenrinde, Gingko oder andere Stoffe unterstützen Ihre Errektion für ein ausdauerndes Liebesvergnügen. Diese speziellen Produkte sind auch kondomsicher - für Latexkondome und latexfreie Kondome.

 

Tipps für den Partner / die Partnerin

 

Probleme mit der Sexualität, egal ob es sich um Impotenz oder andere sexuelle Funktionsstörungen handelt, sind immer ein Problem beider Partner. Liegen die Ursachen für die Probleme im psychischen Bereich, ist es hilfreich, sich zusammen mit dem betroffenen Partner einer Sexualtherapie zu unterziehen. Eine gute Paartherapie nimmt Ihnen als Paar den Druck, sexuell funktionieren zu müssen und zeigt Lösungsstrategien für einen partnerschaftlichen Umgang, auch mit sexuellen Problemen.

Mittlerweile sind auch sehr viele gute Bücher zum Thema erhältlich, die Ihnen helfen, Ihren Partner zu verstehen und ihn zu unterstützen. Wie bei allen Schwierigkeiten im Zusammenleben als Paar, ist es vor allem bei derart intimen Themen wichtig, sich um eine gelungene Kommunikation zu bemühen. Setzen Sie Ihren Partner nicht zusätzlich unter Druck - Männer leiden ohnehin sehr stark unter sexuellen Funktionsstörungen. Das gemeinsame Herangehen und Behandeln des Problems unterstützt dagegen den Erfolg einer Therapie.

Tipps für eine gelungene Kommunikation finden Sie hier: www.familienhandbuch.de/partnerschaft/gelingende-partnerschaft/paarkommunikation-einige-regeln